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Vogelarten Erscheinungsdatum: Oktober 2004

Rassetaube: Italienische Mövchen
Christoph Schlimmer

Allgemeines:

Das Italienische Mövchen ist eine typische italienische Nationalrasse, die aber in Deutschland und auch in anderen Ländern mittlerweile sehr viele Liebhaber gefunden hat. Es ist eine kleine Taube mit eleganten Proportionen. Der Gesamteindruck wird im Wesentlichen bestimmt durch die rassetypische Kopfform, die waagerechte Haltung, den freien Stand, eine breite Brust und einen kurzen Körper. Wie es bei Mövchen typisch ist, hat auch das Italienische Mövchen nur einen mittellangen Schnabel, durch den es aber keinerlei Probleme bei der Aufzucht seiner Jungen gibt. Die Taube ist zwar sehr temperamentvoll, aber nicht wild oder streitlustig. Im Gegenteil, wenn man sich ein wenig mit ihr beschäftigt, wird sie schnell zahm. Eine Haltung ist sowohl in Volieren als auch im Freiflug problemlos möglich. Es gibt zurzeit fast 40 anerkannte Farbschläge, so dass für jeden, der Interesse an dieser schönen Rasse hat, etwas Passendes dabei sein dürfte.

Hier einige Farbbeispiele:

(Es handelt sich hierbei um Tauben aus meinem Bestand, die zur Zeit der Bilderstellung leider noch in der Mauser waren.)

Taube, blaugehämmert

blaugehämmert

Taube, blau mit schwarzen Binden

blau mit
schwarzen Binden

Taube, eisfarbig gehämmert

eisfarbiggehämmert

Taube, eisfarbig mit schwarzen Binden

eisfarbig mit
schwarzen Binden

       

Taube, gelbfahl gehämmert

gelbfahlgehämmert

Taube, gelbfahl

gelbfahl

Taube, rotfahlgehämmert

rotfahlgehämmert

Taube, rotfahl

rotfahl

       

Vor der Anschaffung der Tiere:

Bevor ich mir meine Italienischen Mövchen angeschafft hatte, baute ich zunächst ein Schutzhaus und Volieren.

Das Schutzhaus unterteilte ich in zwei Bereiche. Der eine Bereich dient der Unterstellung von Futter und allem, was ich zur Taubenzucht brauche. Außerdem befinden sich hier meine Dressur-/Ausstellungskäfige. In dem anderen Bereich habe ich 12 Zuchtzellen. Diese Zellen kann man fertig kaufen oder aber auch selbst herstellen. Die Anzahl hängt natürlich davon ab, wie groß der Zuchtstall ist und mit wie vielen Paaren gezüchtet werden soll. Die Größe der Zuchtzellen für meine Rasse sollte mindestens ca. 60cm x 40cm x 40 cm betragen. Vor dem Schutzhaus befinden sich 3 Volieren.

Zuchtzeile

Zuchtzelle

   

Schutzhaus mit Volieren

Zuchtstall, Zuchtboxen

Zuchtstall / Zuchtboxen

Diese Anzahl hat sich bei mir als sehr sinnvoll herausgestellt, weil ich so nach der Zucht die Täubinnen von den Täubern trennen kann, wofür bereits zwei Volieren nötig sind. In der dritten Voliere befinden sich meine Jungtauben, die dann nach Bestimmung des Geschlechts nach und nach zu den Täubinnen oder Täubern in die Volieren gesetzt werden können.

     

Sitzregal für Tauben

Sitzregal

Natürlich ist das nicht alles, was zur Taubenzucht gebraucht wird.

Als Ausstattung des Schutzhauses sollten Sitzplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen. Diese Sitzplätze gibt es in verschiedenen Varianten fertig zu kaufen. Ich habe mich für Sitzregale entschieden, die es in unterschiedlichen Größen gibt, je nach Anzahl der Tiere. Außerdem werden Tränken, Futterraufen und Gritkästen für jeden Stallabschnitt benötigt.

Gritkasten für Tauben

Gritkasten
(Grit - Pickstein - Taubenkuchen)

     

Tränkenwärmer

Tränkenwärmer

Für den Winter ist es ratsam Tränkenwärmer zu benutzen, die aber voraussetzen, dass Strom vorhanden ist. Bei mir befinden sich sowohl im Schutzhaus als auch in allen Volieren mehrere Steckdosen und Licht. Nach meiner Meinung ist es nicht nötig eine Heizung zu installieren, weil die Tiere dann anfälliger für z.B. Erkältungen werden.

Für den Boden meines Schutzhauses benutze ich eine Einstreu, die sich Bionestro nennt. Dies ist eine saugfähige und kompostierbare Einstreu, die ich ebenfalls in den Zuchtzellen und den Dressur-/Ausstellungskäfigen verwende.

 

In den Volieren sollten ebenfalls genügend Sitzplätze vorhanden sein. Hier nutze ich Sitzregale, Einzelsitzplätze und Laufbretter. Auf dem Boden habe ich teils Beton und teils Sand.Für das Schutzhaus sowie die Volieren ist es wichtig, dass der Boden möglichst immer trocken ist, um Krankheiten zu vermeiden. Außerdem sollte für eine gute Durchlüftung gesorgt werden, was das Wohlbefinden der Tauben steigert. Ich habe sogar noch Ionisatoren im Stall angebracht, die zusätzlich für gute Luft sorgen.

Dressur-, Ausstellungskäfige

Dressur-/Ausstellungskäfige

   

Nistschale

Kunststoffnistschale

Für die Zucht habe ich für jede Zelle zwei Näpfe jeweils für Wasser und Futter, damit die Jungtauben bereits hier die Möglichkeit haben selbstständig das Fressen und Saufen zu erlernen. Außerdem sind 2 Nistschalen für jedes Zuchtpaar vorhanden. Diese gibt es aus Ton und aus Kunststoff. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die aus Kunststoff besser zu reinigen sind und eigentlich nicht kaputt gehen können. Die Anschaffung ist etwas teurer, aber auf Dauer macht sie sich bezahlt.

   

Da alle Tauben gerne baden, habe ich Taubenbadewannen, je eine für jede Voliere. Als Zusatz für das Badewasser nehme ich entweder Badesalz für Tauben, welches es im Fachhandel gibt, oder Apfelessig, den man überall erwerben kann.

 

Badewanne für Tauben

Badewanne

   

Zur Reinigung der Ställe und Volieren benutze ich spezielle Schaber, die es in verschiedenen Breiten gibt, ein Sieb um den Volierensand auszusieben, Schaufel, Handfeger und für den feinen Staub habe ich mir einen Industriestaubsauger zugelegt.

Bevor ich dann die Tauben beim Züchter holen konnte, besorgte ich natürlich Taubenfutter (hier hatte ich mich von erfahrenen Züchtern beraten lassen), Grit, Picksteine und Taubenkuchen.

Nun stand dem Einzug der Tauben nichts mehr im Wege, war da nur noch die Frage, wo bekomme ich sie her. Zum Glück hatte ich einen Nachbarn, der seit über 30 Jahren Tauben züchtete. Er hatte zwar keine Italienischen Mövchen, aber durch seine langjährige Erfahrung kannte er einen Züchter, den wir dann anriefen. Es war Februar und das hieß, dass die Wahrscheinlichkeit Tauben zu bekommen sehr gering war, weil die Taubenzucht in der Regel Anfang des Jahres beginnt. Aber ich hatte Glück und bekam 2 Paare. Mit diesen 4 Tieren begann ich dann meine Zucht.

Wer nicht weiß, wie er Taubenzüchter finden kann, die genau die Rasse züchten, die man gerne haben möchte, der sollte sich an einen Taubenverein oder an den Verband Deutscher Taubenzüchter (VDT) wenden. Ich hatte mich dann auch sofort in einem Taubenverein angemeldet, was schon deshalb zwingend nötig war, um an Bundesringe zum Beringen der Jungtauben zu gelangen. Ohne diese Ringe wäre es nicht möglich gewesen Jungtiere auszustellen. Von den 2 Paaren hatte ich dann im ersten Jahr 18 Junge gezogen, wovon ich 10 Tiere im Oktober des gleichen Jahres bereits sehr erfolgreich auf unserer Vereinsschau ausstellen konnte.

Eine Fortsetzung zum Thema folgt in einer der nächsten Ausgaben des Pirol.

   

 


 


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