das Magazin vom Vogelnetzwerk


Ausgabe 1
November 2001
 

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Der Pirol (Oriolus oriolus)

Franz Kallenborn

Der Pirol ist ein amselgroßer, und der nördlichste Vertreter einer hauptsächlich in den Tropen verbreiteten Vogelfamilie. Dem Männchen sieht man seine exotische Herkunft an. Kein zweiter Vogel besitzt so ein leuchtend gelbes Gefieder.
Das Männchen ist leuchtend gelb, und hat schwarze Flügel mit je einem gelben Fleck. Das Weibchen ist unscheinbarer, schwarz-olivgrün mit heller Unter-
seite, die mit länglichen Streifen versehen ist.
Pirole sind Zugvögel, die den Winter in Afrika am Äquator verbringen. Bei uns trifft man den Pirol nur noch selten an. Seine Lebensräume sind Alleen, Feldgehölze, Grünanlagen und vor allem Laubwälder. Im Blätterdach der Bäume bekommt man den Pirol nur selten zu Gesicht. Gewöhnlich treffen Anfang Mai bei uns die ersten Pirole ein, die man auch in anderen Land-strichen Pfingstvögel nennt. In Frankreich nennt man sie übrigens Loriot. Die Männchen kehren meistens etwas früher zurück als die weiblichen Art-genossen. Dann kann man schon bald seinen Ruf hören, ein flötenähnlicher Ton, am besten beschrieben mit räj räj, oder kräk kräk, und sein Singen dütlio oder bülo bülo.
Der Gesang des Pirols inspirierte auch damals Richard Wagner, und diente als Vorlage! Und zwar für "Siegfried", 2. Aufzug, 2. Szene, Vogelstimme
aus dem "Waldleben".
Nach der Paarfindung beginnen sie gleich mit ihrem Brutgeschäft. Die Nester werden hoch im Baum, völlig versteckt in Astgabeln aufgehängt. Bis ein Nest aus Haaren, Bastfasern Schafwolle und Moos fertig ist, können 6-10 Tage vergehen. Die Weibchen legen 3-4 rosafarbene Eier mit schwarzen Flecken. Die Jungen werden meistens noch lange nach dem Verlassen des Nestes umsorgt.
Der Pirol bevorzugt hauptsächlich Insekten und deren Larven, daneben Kirschen, Maulbeeren und andere Früchte.
Im August verlässt uns dieser richtige Exot, und wahrscheinlich der farbenprächtigste wieder in Richtung Afrika.
Der Pirol wurde zum Vogel des Jahres 1990 gewählt. Eine Abbildung des Vogels aus dem "Naumann" finden Sie im Internet.

 




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