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Yisik's Fotoschule
1. Kamera und Zubehör
2. Richtig fotografieren
3. Arbeit am Rechner
4. Film-Tipps
5. Praxis-Tipps
6. Knallige Farben
 
Bildbearbeitung mit IrfanView (pdf-Datei)
 
 
 
 
 
 

Yisik´s FOTOSCHULE
geschrieben von Marc Pieper

Dieser Artikel wurde von Marc Pieper (Yisik) für das Werkstattforum von www.Vogelforen.de verfasst.
Wir haben ihn nahezu unverändert übernommen.

Auf Anregung einiger Moderatoren und User habe ich eine möglichst vollständige Tips- und Tricks-Sammlung für alle, die ihre Vögel gerne besser fotografieren möchten, zusammengestellt. Da ich Berufsfotograf bin, bitte ich vorab, mir die evtl. Verwendung von zu viel Fachchinesisch nach zu sehen! Einige der Infos werdet Ihr bereits kennen & abhaken können, aber es sind sicherlich für jeden noch ein paar neue Tipps dabei.

 

FOTOSCHULE: TEIL 1 - KAMERA & ZUBEHÖR

 

WELCHE KAMERA?

Die erste und nicht eben unwichtigste Frage. Grundsätzlich sind heutzutage sehr viele gute Produkte für relativ wenig Geld zu haben - mit Ausnahme der nach wie vor zu teuren, aber praktischen Digitalkameras. Wenn man im Hinterkopf hat, dass es so oder so in erster Linie auf das eigene Auge ankommt, braucht man nicht gleich ein Spitzengerät zu kaufen. EGAL WELCHES GERÄT FÜR EUCH IN FRAGE KOMMT: im Fotofachhandel gibt es oft auch gute Gebrauchtgeräte!

SPIEGELREFLEX-KAMERA: meine Empfehlung! Das Gerät ist stark wandelbar durch die Möglichkeit, die Objektive auszuwechseln. Außerdem nimmt die Kamera exakt das auf, was Ihr durch den Sucher seht. Zu empfehlen sind vor allem die Geräte der Hersteller CANON, NIKON und MINOLTA. Sie sind technisch am ausgereiftesten, es gibt jede Menge Zubehör. Und letzteres ist durch die Beliebtheit der Serienmodelle (wie etwa der CANON EOS-Reihe) auch von anderen Herstellern zu oftmals günstigeren Preisen erhältlich. Verzichten sollte man auf Kameras mit eingebautem Blitz. Diese sind in der Leistung meist nicht so toll und zudem Batteriefresser! Aufsteckblitze geben mehr kreativen Freiraum - indirektes Blitzen (näheres weiter unten!) bringt realistischere Ergebnisse, vermeidet Rote Augen und schont zudem die Tiere! TESTET UNBEDINGT DURCH EINEN BLICK DURCH DEN SUCHER, WIE GUT (Helligkeit, Schärfe) IHR OBJEKTE DADURCH SEHEN KÖNNT!!!

SUCHER-/KOMPAKT-KAMERA: von der Abbildungsleistung sind diese Geräte heutzutage wirklich OK. Der größte Nachteil ist jedoch, dass sich das Bild, das Ihr durch den Sucher seht, nicht mit dem Foto deckt - wenn Ihr beispielsweise ganz nah an Euren Vogel heran gehen könnt, der Kopf komplett den Sucher füllt -> so kann es sein, dass auf dem Foto nur noch drei Viertel des Kopfes zu sehen sind! Weitere Nachteile: eingebauter Blitz, keine Wechselmöglichkeit bei Objektiven. Wenn Kompakt, dann mit Zoom! Lasst Euch wegen der Lichtstärke vom Fachhändler beraten!!! Auch hier: Sucher testen!

DIGITAL-KAMERA: meiner einer arbeitet mit einer CANON EOS D30 Spiegelreflexkamera. Das ist natürlich ein Ferrari und für die meisten User sicher nicht zu empfehlen. Aber Ihr merkt schon - auch bei den Digi-Cams gibt es sowohl Kompakt-, wie auch Spiegelreflexkameras. Auch hier sind letztere vorzuziehen, aber schweineteuer. Fragt Euch vor allem, was Ihr mit den Kameras tun wollt! Mit der EOS D30 kann ich bis zu DIN A3 in Top-Photoqualität erzielen. Für Photoqualität sollte man unbedingt ein Gerät mit > 3 Mio. Pixel erwerben. Braucht Ihr die Kamera nur für Eure Homepage, das Forum, für eMail-Attachements, etc.: dann tut es auch ein Gerät mit niedriger Pixelzahl. Auch hier: guckt bei diversen Geräten durch den Sucher - wählt das Gerät aus, durch das Ihr am besten sehen könnt!

Ach ja - zwei RIESENVORTEILE HABEN DIE DIGIS NATÜRLICH: Die Anschaffungskosten sind zwar hoch, aber die Folgekosten sind durch viel weniger Materialverschwendung (Löschen!) natürlich unendlich niedriger als bei herkömmlichen Kamera/Film-Kombinationen! Ausserdem ist es (zumindest bei meiner Kamera) möglich, die Lichtempfindlichkeit des „virtuellen Filmes“ von Bild zu Bild zu verändern. Das heißt: habe ich viel Licht, wähle ich eine Einstellung entsprechend einem 100er Film, bei ganz wenig Licht eine Einstellung entsprechend einem 800er oder 1600er Film!

 

ZUBEHÖR

OBJEKTIVE: die Qualität der Objektive ist entscheidend für das Endresultat. Lichtstärke ist wichtig! Denn je lichtstärker das Objektiv, desto unabhängiger seid Ihr von den Lichtverhältnissen und könnt oft auch bei schlechterem Licht auf den Einsatz eines Blitzes verzichten! Folgende Objektive sind für Tierfotos zu empfehlen:

TELE-OBJEKTIV: um aus weiterer Distanz einen Vogel trotzdem formatfüllend oder en detail fotografieren zu können! Hier ist es ganz wichtig, dass Ihr den Foto-Händler fragt, wie bei dem jeweiligen Objektiv der Mindestabstand zum Objekt sein muss! Was nützt das tollste Objektiv, wenn Ihr aus räumlichen Gründen nah an das Objekt ran müsst, der Mindestabstand aber 2,5 Meter beträgt.

MAKRO-OBJEKTIV: meine Vogelfotos schieße ich zu 90 % mit Makroobjektiven. Man kann damit hervorragend Details fotografieren und in der Regel sehr nahe an die Objekte heran. Außerdem sind die Makros normalerweise sehr lichtstark.

WEITWINKEL-OBJEKTIV: die vorgenannten Objektive haben tolle Eigenschaften, erlauben aber immer nur einen recht schmalen Blick - wenn Ihr etwa Eure komplette Voliere ablichten wollt, werdet Ihr es mit einem Tele wohl vergeblich versuchen. Weitwinkel sind in der Regel lichtstark und glänzen durch eine große Tiefenschärfe (Erklärung des Begriffs weiter unten), was man von a) und b) nicht behaupten kann.

POL-FILTER: dieser relativ teure Filter ist ungeheuer effektiv!!! Er reduziert unerwünschte Reflektionen/Spiegelungen und sorgt für kräftige Farben! SEHR ZU EMPFEHLEN!!! Einfaches Beispiel: Ihr kennt das sicher - ein vorbeifahrendes Auto hupt Euch an, Ihr erkennt aber nicht, wer darinnen sitzt und winkt nicht: hinterher trefft Ihr denjenigen, der meint Ihr seid ganz schön blind ;-) . Mit eingebautem Pol-Filter im Auge, würde das nicht passieren, da er die Lichtspiegelung auf der Autoscheibe erheblich verringern würde und Ihr klar hindurch schauen könntet. Gleiches gilt für Lackierungen - am helllichten Tage kann durch extreme Sonne ein knallrotes Auto partiell weiß aussehen. Der Filter nimmt diesen Reflex raus und stellt das Rot wieder kräftiger dar. Gleiches gilt also auch für evtl. Plexiglasteile Eurer Volieren oder das Gefieder Eurer Lieblinge.

BLITZ: Persönlich versuche ich immer, ohne Blitz zu fotografieren! Das Bild sieht dann einfach natürlicher aus. Ich habe eine sehr ruhige Hand und komme damit fast immer klar. Manchmal geht es aber nicht anders - und daher ist ein Aufsteckblitz zu empfehlen! Dieser sollte aber nach Möglichkeit vom selben Hersteller sein, wie der der Kamera! Das ist wichtig, weil somit garantiert ist, das Kamera- & Blitz-Technik optimal miteinander kommunizieren können!

WELCHER FILM?

Darüber lässt sich streiten. Grundsätzlich solltet Ihr 400er Filme verwenden. Der qualitative Unterschied zu den 100/200er Filmen ist nur noch minimal, dafür garantiert Euch der Film, dass Ihr von wechselnden Lichtverhältnissen weniger abhängig seid! Auch der abgebildete KODAK-Film ist Klasse und bietet noch mehr Spielraum. Schwarz/Weiß-Filme würde ich bei Tierfotos eher nicht empfehlen. Am Computer könnt Ihr die Bilder ja immer noch in s/w umwandeln!

 
   

 
 


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