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Die Zubereitung von Quellfutter
von Piwi
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Einige "Futterspender" trauen sich nicht, Quell- oder Keimfutter herzustellen, da die Gefahr von Schimmelbildung sehr hoch ist. Ich will mal versuchen Euch zu zeigen wie ich seit Jahren das Futter "herstelle", um vielleicht dem Einen oder Anderen die Scheu davor zu nehmen.

Quell- und Keimfutter ist sind besonders gesund für die Papageien und Sittiche, aber deren Zubereitung ist umstritten, da sich doch beim Keimvorgang sehr schnell Schimmel bilden kann.
Daher gibt es auch verschiede Methoden Quell- und Keimfutter zu zubereiten.

Zum Keimen eignen sich u.a. folgende Saaten:
Hirse, Hafer, Buchweizen, Dari, Gerste, Kardi, Milokorn, Mongobohnen, Paddyreis, Kanariensaat, Negersaat, Leinsamen, Nackthafer, Kichererbsen, Linsen, Erbsen, Katjangbohnen, Ackerbohnen, Wicken, Weizen, Mais und Sonnenblumenkerne.

Aber einfacher ist es, fertige Keimfutter-Mischungen zu kaufen. Die kann man in jedem Online-Shop bekommen. Sogar einige Zoofachbetriebe bieten mittlerweile Keimfutter an. Es gibt aber Unterschiede für die Arten von Vögeln, die Mischungen für Sittiche und kleiner Arten ist feiner als die für Papageien.

Egal auf welche Art und Weise man Quell- oder Keimfutter herstellen will, Reinlichkeit ist das oberste Gebot.

Nun zur Herstellung:

Die Siebmethode:

 
Man gibt das Saatgut in ein feines Küchensieb und spült es sehr gut ab. Dann legt man es ca. 10 Stunden (am besten gleich zusammen mit dem Sieb) bei Zimmertemperatur, in eine Schüssel, so dass die Saat gut mit Wasser bedeckt ist.

Mit Sieb dashalb, weil es besser ist gelegentlich das Wasser zu erneuern und die Saat dann gleich noch mal gut durchzuspülen. Nach dem Einweichen wird nochmals sehr gut mit kaltem Wasser gespült und dann das Sieb wieder in die Schalegehängt, doch nun ohne Wasser.

Nun deckt man das Ganze mit einem Tuch ab und stellt es an einen hellen Standort, aber nicht in die direkte Sonne. So lässt man das Ganze 2 Tage "keimen", aber -ganz wichtig- immer wieder mal gut spülen und das abgetropfte Wasser aus der Schale entfernen.

Wenn man das Saatgut in den ersten 5-10 h raus nimmt, hat man Quellfutter, es ist leicht "angekeimt" Aber echtes Keimfutter sollte Keimlinge haben die ca. 5-10 mm lang sind. (Aber Vorsicht, nicht zu lange keimen lassen, denn dann entwickeln die Keimlinge Bitterstoffe.)

Quellfutter nach der Siebmethode herstellen

Quellfutter nach der Siebmethode herstellen

 
gekeimte Saaten gekeimte Saaten abtrocknen mit Küchenkrepp
zum Trocknen ausgebreitetes Keimfutter

Vor dem Füttern noch einmal sehr gut abspülen und auf Küchenpapier oder einen frischen Geschirrtuch ausbreiten und leicht trocken tupfen, eine halbe Stunde auf dem Tuch liegen lassen und dann verfüttern.

Da kann jemand die Zeit nicht abwarten *g*

 

Der Keimautomat

Vorab….es gibt verschiedene Varianten, welche mit drei Schalen und mehr und welche die haben kleine Hütchen auf den Wassertrichtern und andere nicht. Das Prinzip ist allerdings immer das Selbe.

Bezugsquelle für Keimautomat

Keimautomat Keimautomat

Es besteht aus : Auffangschale, mehreren Schalen mit Wassertrichter und Deckel. Wichtig ist, dass man sich beim Kauf davon überzeugt, dass die einzelnen Schalen dicht aufeinander sitzen und der Deckel auch passt. (Ich habe Pech gehabt und eine Schale war verbeult und so passte der ganze "Turm" nicht)

Das Saatgut gut durchspülen und in die einzelnen Schalen geben, so, dass zwischen den Körnern noch genug Platz ist, damit sie sich ausdehnen können. Wenn zu viel in den Schalen liegt und die Saat aufquillt bekommen die einzelnen Körner nicht genug Luft und es kann schnell zu Schimmelbildung kommen. Nun stellt man die Schalen so übereinander, dass die Ablauftrichter immer gegenüber liegen, so ist garantiert, daß auch wirklich die ganze nächste Schale "überflutet" wird.


Nun stellt man den "Turm" an einen hellen Standort, bei Zimmertemperatur. Er darf nicht zu dunkel stehen, aber auch kein direktes Sonnenlicht bekommen. Nun entfernt man alle paar Stunden das Wasser aus der Auffangschale und gießt wieder in die erste Schale so viel Wasser nach, dass das Hütchen oder der Trichter selber mit Wasser bedeckt ist.

Man sollte schon darauf achten, dass das Wasser auch tatsächlich durch alle Schalen läuft und nicht von Körnern die sich um den Trichter "gesogen" haben daran gehindert wird. Diesen "Spülvorgang" wiederholt man alle paar Stunden. Nach einem Tag kann man die Saat schon als Quellfutter verfüttern oder man fährt noch 1-2 Tage weiter damit fort um die ca.5-10 mm langen Keimlinge zu bekommen.

Keimautomat mit verschiedenen Saaten
Keimautomat mit verschiedenen Saaten
verschiedene gekeimte Saaten verschiedene gekeimte Saaten Mungbohnen
     
Vor dem Verfüttern wieder wie bei der Siebmethode verfahren.

Der Keimautomat sollte nun sehr gründlich gereinigt werden. Ich lege die Schalen immer in ein mit Wasser gefülltes Spülbecken und schrubbe sie erst nach 2 h mit einer (extra dafür gekauften) Spülbürste ab. Man sollte (zumindest jedes 2. Mal) mit Essig im Spülwasser reinigen, damit auch wirklich alle Rückstände entfernt werden. Niemals mit Spülmittel reinigen, da die chemischen Rückstände ins Keimfutter einziehen. Nach dem Spülen trockne ich die Teile ab und stelle sie noch mind. 2h offen hin, damit auch die ganzen Ritzen gut austrocknen können.

Und dann kann es wieder losgehen.

Mungbohnen

Mungbohnen

Übrigens…..

ich bestücke die Automaten meist zeitlich um einen halben Tag versetzt, da einiges schneller als das andere keimt. Keimfutter für die Papageien nach ganz unten, dann einen halben Tag später kommt die zweite Schale mit Sittich Keimfutter drauf und dann erst die Mungobohnen.

Mungobohnen keimen sehr schnell und sind nach nur einem Tag fertig zum Verfüttern. Ich bestücke auch schon mal beide Automaten nur mit Mongobohnen, wenn mir die Zeit (zum Wasserwechseln) fehlt.

Viel Erfolg
Eure Petra (Piwi)

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