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"Nur" eine Brieftaube
ich rettete ihr sehr wahrscheinlich ihr Leben

von Rose von Selasinsky

23.06.2003
Auf meinem fast täglichen Almemsee Rundweg in Heppenheim begegne ich ihr. Ich erkenne, dass sie nicht in der Lage ist, wegzufliegen.

Da sie sehr zutraulich ist, fotografiere ich sie, u. a. auch ihre Erkennungsnummern an ihren Beinen. Ich besorge Taubenfutter und streue es ihr hin. Wasser hat sie ja genug zum Trinken am See.

Am Nachmittag rufe ich den Taubenbesitzer an, denn die Telefonnummer ist ja dank meiner guten Digitalkamera deutlich zu erkennen. Ich erfahre, dass sie seit dem 16. Juni vermisst wird. (Rückflug von München nach Hanau). Der Besitzer will sie am Nachmittag abholen, doch die Taube ist nicht mehr zu sehen.

24.6.03
Keine Taube da. Doch das Gefühl lässt mich nicht los, dass sie noch am See ist.

25.6.03
Ich sehe sie am frühen Morgen an unserem Clubhaus sitzen. Ein Angler hat sie schon versorgt.
Aber noch ist sie nicht flugfähig.
Am Nachmittag kommt der Taubenbesitzer mit seinem Transportkorb und holt sie ab.
Er stellt fest, dass sie total abgemagert ist und somit noch sehr lange braucht, bis er sie wieder für Preisflüge einsetzen kann.Sie hätte also auch nie alleine die 90 km Fluglinie nach Hause geschafft.
Vielleicht wäre sie auch in den Klauen eines Raubvogels gelandet, die sich ja bekanntlich schwache Tauben holen.

26.06. 2003
Nach einem gestrigen Telefonat erfahre ich, dass es ihr gut geht. Ihr Besitzer wird ihr auch nicht den Hals herumdrehen, wie es so viele Taubenzüchter mit ihren Tauben machen, die zu spät von ihrer Reise kommen oder auch gebracht werden. Ich muss diesem hinzufügen, dass ich kein Freund von solchen Preisflügen bin.

Ich bin froh, dass meine Taube noch lebt und ich ihr somit durch meinen Seerundgang per Zufall das Leben gerettet habe.

 


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